Therapeutisches Hundeschwimmen

Das therapeutische Schwimmen im Schwimmbecken ermöglicht dem Hund eine freie und natürliche Schwimmbewegung. Überbelastete oder fehlgestellte Gelenke lassen sich im Wasser nahezu schmerzfrei bewegen.

Es handelt sich um ein schonendes Training für den gesamten Körper und eine hervorragende Möglichkeit, Muskeln aufzubauen und dabei gleichzeitig die Gelenke zu schonen. Durch die größere Bewegungsreichweite, bei lediglich 10% Eigengewicht ist somit eine frühere Rehabilitation möglich als an Land.

In meinem Therapie-Schwimmbecken erfolgt die Desinfektion des Wassers nicht durch Chlor, sondern durch eine Salzelktrolysefilteranlage. Diese läuft nach einem aus der Natur abgeleiteten Prinzip, ähnlich dem wie im Ökosystem der Weltmeere.

Die Anlage misst den pH-Wert und den Salzgehalt des Wassers und spaltet mit der Salzelketrolyse das Salz im Pool zu natürlichem Chlor. Somit ist sie in der Lage eine komplette Desinfektion des Wassers durchzuführen, ohne dass weitere Chemikalien hinzugefügt werden müssen.

Für dieses System wird allerdings mit 0,4% Salz nur ein Zehntel dessen benötigt, was das Meerwasser beinhaltet. Der geringe Salzgehalt sorgt für ein sehr weiches Wasser, welches sich gleichzeitig positiv auf die Haut auswirkt. Damit die Wirkung des Salzwassers noch verstärkt wird, werden die Hunde im Anschluss der Behandlung nicht geduscht.

Das Wasser hat eine angenehme Temperatur von 28 Grad, was sich positiv auf die schmerzenden Gelenke und Muskeln auswirkt. Es unterstützt die Lösung von Verspannungen und Verkrampfungen.Das Schwimmbecken hat eine Wassertiefe von 1,20 Metern, ist 3 Meter breit und 6 Meter lang und verfügt über eine Gegenstromanlage.

Gezielter Einsatz der Schwimmtherapie 

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogendysplasie
  • Patellaluxation
  • Kreuzbandriss
  • Arthrose
  • Sponylose
  • Bandscheibenvorfall
  • Neurologische Erkrankungen / gelähmte Hunde
  • Gelenkschonende Gewichtsreduktion
  • Erhaltung der Mobilität bei Hundesenioren
  • schonendes Konditionstraining für Dienst- und Sporthunde

Therapieablauf

Vor Beginn der Schwimmtherapie findet ein Termin für eine genaue Anamnese (Voruntersuchung) des Hundes statt. Nur so können beim Hund bestehende Kontraindikationen wie z.B. Herz- und Lungenerkrankungen, Inkontinenz, Hautinfektionen, Fieber, Tumore, Entzündungen und frische Wirbel- und Knochenbrüche vor Abschluss der Verknöcherung ausgeschlossen und ein effektiver Therapieplan erstellt werden.

Die Voruntersuchung beinhaltet eine physiotherapeutische Behandlung, da ich vor der Schwimmtherapie darauf achte, dass keine Blockaden an der Wirbelsäule vorhanden sind.

Diese Voruntersuchung dauert ca. 60 – 90 Minuten und findet an einem separaten Termin statt.

Beim therapeutischen Schwimmen ist ein Warm-up vor der Schwimmeinheit und ein Cool-down danach genauso wichtig, wie die Schwimmtherapie selbst und muss zeitlich mit je 10-15 Minuten berücksichtigt werden.

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Schwimmtherapie ist, dass der Hund sich im Wasser wohlfühlt, Vertrauen zum Therapeuten hat und mitarbeitet.

Dafür darf er nicht mit Gewalt ins Becken gezogen werden, sondern muss positiv und in kleinen Schritten/Behandlungseinheiten an diese Therapieform herangeführt werden. Selbst Hunde, die gerne im Meer oder Seen schwimmen, zögern trotzdem häufig beim Einstieg ins Becken und sind unsicher.

Begonnen wird das therapeutische Schwimmen in kleinen Trainingseinheiten von einer Minute und das dann vier bis fünf Mal. Dazwischen kann sich der Hund immer an der Seite des Therapeuten erholen. Gemäß Alter, vorliegender Erkrankung und allgemeiner Fitness werden die Trainingsintervalle gesteigert.

Eine 20-minütige Schwimmeinheit inclusive Pausen ist für Hunde so anstrengend wie 1 ½ Stunden neben dem Fahrrad zu traben.

Die Häufigkeit einer Therapieeinheit variiert von ein bis drei Mal in der Woche bis hin zu 14-tägigem Schwimmen. Es kommt ganz darauf an, ob man einen Zustand verbessern oder erhalten will.

Ich als Therapeutin bin immer beim Hund im Wasser und der Hund trägt aus Sicherheitsgründen und zur Entlastung der Wirbelsäule immer eine Schwimmweste.

Um Kosten zu sparen kann der Hundehalter nach der Eingewöhnungszeit des Hundes an die Schwimmtherapie und nach einer Einweisung durch mich die Therapie eigenständig mit seinem Hund im Therapie-Schwimmbecken vornehmen. 

Baderegeln für Hund und Halter

  • Der Hund sollte etwa 2-3 Stunden vor dem Schwimmen nicht mehr fressen
  • Vor der Therapie sollte sich der Hund gelöst haben
  • Der Hund sollte sauber sein und loses Fell vorher mit Kamm oder Bürste entfernt werden
  • Lieblingsleckerchen oder sein Lieblingsspielzeug helfen oftmals, sich zu überwinden ins Wasser zu gehen.
  • Nach der Schwimmtherapie muss der Hund gut abgetrocknet werden. Bitte Handtuch und/oder Bademantel mitbringen.
  • Auch auf dem Heimweg sollte der Hund warm eingepackt werden